Anerkennung: Bezirksregierung Münster

Anerkennung Physiotherapie startet erneut

Praxisseminar Physiotherapie startet erneut

Praxisseminar Physiotherapie startet erneut

Zielgerichtet geht es zur Berufszulassung als Physiotherapeutin oder Physiotherapeut in Deutschland: Erneut starteten das mibeg-Institut Medizin und bene+ ein Praxisseminar Physiotherapie.

Die Teilnehmenden hatten bereits große Hürden erfolgreich gemeistert. Dazu zählt die Beantragung eines Visums, die Einreise, das Absolvieren von Deutschkursen und die Beantragung der Anerkennung. Voraussetzung zur Teilnahme ist ein Anerkennungsbescheid, der ausweist, ob im Rahmen eines Anerkennungslehrgangs oder über eine Kenntnisprüfung die Berufszulassung erreicht werden kann.

Erfahrene Physiotherapeut/innen unterrichten die Kolleginnen und Kollegen, die aus dem Ausland gekommen sind. Für bene+ koordiniert Roxanne Drury das Projekt, für das mibeg-Institut Dr. Shermineh Shahi.

Zukünftig wird ein aktualisiertes Konzept schwerpunktmäßig auf die Kenntnisprüfung vorbereiten, da sich die Anerkennungsbescheide deutlich in ihrer Struktur geändert haben. Gibt es sehr großen theoretischen und praktischen Nachholbedarf, sind individuelle Anpassungslehrgänge nur schwer organisierbar, und auch ein erfolgreich absolviertes Praxisseminar Physiotherapie wäre nicht ausreichend. Da ist die gezielte Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung der schnellere und bessere Weg. In den akademischen Heilberufen ist ein solches Vorgehen längst Standard.

Christoph Biele, Leiter der Praxisgemeinschaft bene+, und Barbara Rosenthal, Institutsleiterin der mibeg-Institute, freuten sich über den erneuten Kursstart dieser erfolgreichen Weiterbildungsreihe.

Gezieltes 4-Wochen-Training zur Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung Medizin

Intensivkurs Humanmedizin zur Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung

Optimale Vorbereitung auf die ärztliche Kenntnisprüfung im mibeg-Institut

Das ist ganz schön anspruchsvoll: Die Ärztinnen und Ärzte, die sich im mibeg-Institut gezielt auf die Kenntnisprüfung Medizin vorbereitet haben, sind allesamt berufstätig. Und sie nutzen ihre Ferien, um sich mit dem Intensivtraining des mibeg-Instituts auf die Kenntnisprüfung für Ärztinnen und Ärzte vorzubereiten.

Auch bei diesem Kurs, der sich hier fröhlich von der Seminarleiterin Cecile Polzin vom mibeg-Institut Medizin verabschiedet, ist nur ein Teil präsent, und viele nahmen online teil, da sie aus dem gesamten Bundesgebiet den Kurs gewählt haben.

Während bundesweit zu beobachten ist, dass sich Anerkennungsverfahren wieder verkomplizieren, ist dieser Kurs des mibeg-Instituts nach wie vor eine gute Möglichkeit, erfolgreich die Kenntnisprüfung Medizin zu bestehen. Dies gilt insbesondere für Nordrhein-Westfalen.

Hier braut sich einiges an Unmut zusammen, da die Nichtbestehensquoten sowohl bei der ärztlichen Fachsprachprüfung als auch bei der ärztlichen Kenntnisprüfung sehr hoch sein sollen.

Ein Krankenhaus aus Westfalen schrieb uns besorgt: »Uns wurde aus verschiedenen ärztlichen Bereichen mitgeteilt, dass die Kenntnisprüfung der Bezirksregierung Münster überdurchschnittlich anspruchsvoll sein soll. So haben wir hier im Haus z.B. eine hohe Durchfallquote, und es geht mittlerweile soweit, dass einige Ärzte lieber auf Niedersachsen ausweichen, um dort die Kenntnisprüfung zu erlangen. Da Sie viel mehr Referenzfälle und Erfahrungswerte haben, wollte ich mich gerne einmal dazu mit Ihnen austauschen und bin dankbar, wenn Sie Ihre Erfahrungen in Bezug auf die Durchfallquote in Münster mit mir teilen.«

Da auch in Bezug auf die neue Verwaltungspraxis bei der Erstellung von Bescheiden für die verschiedenen Gesundheitsfachberufe viele Fragen aufkommen, ist es an der Zeit, dass sich die Anerkennungsexpert/innen in Nordrhein-Westfalen zusammen finden, um den aktuellen Status Quo zu erheben und langfristige Strategien zu entwickeln.

Insgesamt gilt: Für Angehörige akademischer Heilberufe wie für diese Ärztinnen und Ärzte aus Drittstaaten führt kein Weg an der Fachsprachprüfung oder an der Kenntnisprüfung vorbei. Und am besten ist die gezielte Vorbereitung durch ärztliche Fachkolleg/innen im Intensivkurs Humanmedizin, wie es im mibeg-Institut seit Anbeginn in allen Kursen gehandhabt wird.

Wir wünschen jedenfalls herzlich allen Erfolg und freuen uns auch später immer wieder über Begegnungen, wenn die Ärztinnen und Ärzte längst in den Krankenhäusern in Deutschland arbeiten.

Anerkennung ausländischer Pflegefachkräfte in NRW: »Klägliche Anzahl«

Durch das mibeg-Institut über das Programm IQuaMed in NRW qualifizierte Pflegefachkräfte

Durch das mibeg-Institut über das Programm IQuaMed in NRW qualifizierte Pflegefachkräfte

Thorsten Klute, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion NRW, bewertete die Anzahl der anerkannten ausländischen Fachabschlüsse in der Pflege als »kläglich«. Laut Klute, so KMA Online, sei die Zahl der Antragstellenden zwar erfreulich, aber in Hinblick auf die 24.000 fehlenden Fachkräfte in NRW, die die Deutsche Stiftung Patientenschutz ermittelt hat, ist die Anzahl der Berufszulassungen verschwindend gering.

Die Landesregierung beantwortete eine Kleine Anfrage zur Anerkennung ausländischer Fachabschlüsse in der Pflege im Herbst 2022 wie folgt:

Zum 1. Juli 2021 wurden die Anerkennungsverfahren in den Gesundheitsberufen zur Bezirksregierung Münster hin zentralisiert. Im Zeitraum vom 1. Juli 2021 bis zum 15. August 2022 wurden 6.166 Neuanträge auf berufliche Anerkennung in einem Pflege- oder Gesundheitsfachberuf gestellt. Die meisten dieser Anträge kamen aus einem Drittstaat: Insgesamt 5.551 Anträge kamen nicht aus dem Bereich der Europäischen Union bzw. dem Europäischen Wirtschaftsraum.

Da eine Bearbeitung eines Antrags erst erfolgt, wenn dieser vollständig ist, konnten von den 6.166 Anträgen nur 2.530 Anträge bearbeitet werden. Kann keine Gleichwertigkeit konstatiert werden, erfolgt die Erstellung eines Zwischenbescheids, der die festgestellten theoretischen und praktischen Anpassungsbedarfe festhält. Diese müssen dann in einem »Anpassungslehrgang« oder durch eine »Eignungs- oder Kenntnisprüfung« ausgeglichen werden. Ist der Ausgleich hergestellt, kann die Gleichwertigkeit mit einem Bescheid festgestellt werden.

Von den 6.166 Neuanträgen konnten 434 Anträge positiv beschieden werden. Davon konnte bei 384 Anträgen direkt die Gleichwertigkeit festgestellt werden, und weitere 50 Antragstellende konnten einen Ausgleich über Anpassungsleistungen erzielen.

Wenn also politisch permanent vom Fachkräftemangel insbesondere im Gesundheitswesen gesprochen wird und ein Großteil der neu zu gewinnenden Fachkräfte aus Drittstaaten stammt, ist bei der vergleichsweise hohen Anzahl von Interessenten das Ergebnis in der Tat in Nordrhein-Westfalen äußerst kläglich.

In einem Jahr konnten ganze 50 Fachkräfte ihre Anerkennung durch Qualifizierung oder Prüfung erwerben.

Was die Landesregierung nicht beantwortet, ist die Frage, wie viele Antragsstellende bei einer Eignungs- oder Kenntnisprüfung ihr Ziel nicht erreichen. Die Nichtbestehensquoten sind, von Modellprojekten auf der Basis guter Qualifizierungs-Curricula einmal abgesehen, nicht nur bei den Pflege- und Gesundheitsfachkräften, sondern auch bei den Angehörigen akademischer Heilberufe in NRW exorbitant hoch.

Die Gesundheitseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen sind gespannt, welche praktischen Schlussfolgerungen aus diesen Zahlen gezogen werden.

Pflegeprojekte für NRW: mibeg-Institut und KKS Essen schließen erneut erfolgreich Anerkennungsqualifizierung ab

Erfolgreicher Abschluss des Praxisseminars Pflege des mibeg-Instituts und der KKS Essen

Erfolgreicher Abschluss des Praxisseminars Pflege des mibeg-Instituts und der KKS Essen

Ganz viele strahlende Gesichter: Unter der Aufsicht des Landesprüfungsamts haben erneut 18 Pflegefachkräfte erfolgreich ihre Anerkennungsqualifizierung in Essen abgeschlossen. In bewährt guter Zusammenarbeit des kompetenten pflegepädagogischen Teams der Katholischen Schule für Pflegeberufe Essen und des mibeg-Instituts wurde erneut ein Praxisseminar Pflege durchgeführt.

Die äußerst anspruchsvolle Kenntnisprüfung in Theorie und Praxis stellte an die Teilnehmer/innen entsprechend hohe sprachliche und fachliche Anforderungen, die mit Bravour gemeistert wurden. Alle 18 Teilnehmer/innen haben die Theorieprüfung bestanden und 15 Teilnehmer/innen auf Anhieb auch die praktische Prüfung. Drei Teilnehmer/innen werden sich erneut einer Teilprüfung im praktischen Teil stellen müssen, wir sind zuversichtlich, dass sie dies dann auch gut schaffen werden. Die nun anerkannten Pflegefachkräfte werden im nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt dringend gebraucht.

Wir danken der Contilia Gruppe sehr herzlich, dass sie uns erneut über die KKS Essen so kompetente Pflegepädagog/innen in Theorie und Praxis zur erfolgreichen Projektrealisierung bereitgestellt hat. Wir danken ebenso den Jobcentern und Arbeitsagenturen in NRW, die dieses Projekt durch die Förderung mit Bildungsgutscheinen ermöglicht haben.

Das Foto zeigt unsere strahlenden Pflegefachkräfte und Dozent/innen, die an der Prüfung mitgewirkt haben. Eine Fortsetzung der Projekte ist bereits verabredet. Hinzu kommen noch weitere Projekte in Rheinland-Pfalz und auch in anderen Bundesländern.

Wie lange dauert die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen bei Gesundheitsfachkräften?

Bundesinstitut für Berufsbildung BIBBErnüchternde Ergebnisse zeigen die ersten Daten einer Befragung durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) auf: Bei den reglementierten Berufen ist bei einigen EU-Abschlüssen ohnehin eine automatische Anerkennung gegeben, hier wurden knapp 90 Prozent binnen drei Monaten beschieden. Ganz anders sieht es bei den Gesundheitsberufen aus, die nicht automatisch anerkannt werden können, wie das etwa regelmäßig bei Nicht-EU-Abschlüssen der Fall ist. Hier dauert das Verfahren im Durchschnitt 15 Monate, aber häufig warten Interessenten viel länger auf ihre Anerkennung. Das BIBB hält fest:

Von den reglementierten Berufen, bei denen die Anerkennung zwingende Voraussetzung für die Berufszulassung ist, wie bei Ärzten und Ärztinnen sowie Pflegefachleuten, können einige EU-Abschlüsse automatisch anerkannt werden. Dies beruht darauf, dass innerhalb der EU die Ausbildungsordnungen aneinander angeglichen sind. 2020 wurden 87 Prozent binnen drei Monaten beschieden (+7 Prozentpunkte im Vergleich zu 2017).

Anders sah es bei den Verfahren zu den reglementierten Berufen aus, die nicht automatisch anerkannt werden. Den meisten dieser Verfahren liegen Abschlüsse zugrunde, die außerhalb der EU erworben wurden. Die Quote der in vier oder weniger Monaten beschiedenen Verfahren blieb hier konstant bei knapp 75 Prozent, zudem wurden deutlich mehr Verfahren beschieden. Bei einem großen Teil dieser Verfahren enthielt der erste Bescheid allerdings die Auflage, an einer Ausgleichsmaßnahme teilzunehmen, um die volle Gleichwertigkeit zu erreichen. Aus Sicht der Antragstellenden verlängerte sich dadurch im Vergleich zur reinen Bearbeitungszeit das Verfahren: im Durchschnitt dauerte es zuletzt rund 15 Monate, in vielen Fällen auch deutlich länger.

Hier zeigt sich für Deutschland ein gravierender Handlungsbedarf, und viele Anerkennungssuchende und Arbeitgeber fragen zurecht, wie es nach den millionenschweren Programmen, die über viele Jahre aufgelegt worden sind, zu einem solchen negativen Ergebnis kommen kann.

Das Wort Fachkräftemangel ist schließlich in aller Munde und kann nicht nur zur Neuauflage von immer wieder ähnlichen Projekten führen, die immer gleiche Strukturen in bestimmten Organisationen mit öffentlichen Mitteln bedienen.

Die Forderungen des mibeg-Instituts sind wiederholt vorgebracht worden

Gefragt sind einfache, klare Zuständigkeiten, die gleich in allen Bundesländern greifen, genügend Personal- und Sachmittelressourcen bei den zuständigen Stellen, weg von der Projektmittelförderung hin zu der Verstetigung von Beratungs- und Qualifizierungsangeboten. Dabei sollten die Beratungsangebote über die Bundesagentur für Arbeit dauerhaft und professionell erfolgen und die Qualifizierungsangebote in den Bundesländern – am Bedarf orientiert – mit einem langfristig abgesicherten Planungshorizont möglich sein.

Es zeigt sich: Der Markt regelt nicht alles

In bestimmten Regionen gibt es ein Überangebot an Beratung und Qualifizierung, in anderen Bereichen bestehen keine Angebote. Und nein, es kann bei hochspezialisierten Berufen vom Arzt bis zur Hebamme, von der Apothekerin bis zum Ergotherapeuten, nicht landauf landab „vor Ort“ immer dann ein Angebot gemacht werden, wenn es gerade gebraucht wird, sondern es müssen Lernorte geschaffen werden, wo eine notwendige sprachliche, fachsprachliche und fachliche Qualifizierung zur direkten beruflichen Anerkennung, also zur Berufszulassung oder Approbation führt. Wie soll Deutschland für Gesundheitsfachkräfte attraktiv sein, wenn alleine der Antrag auf Berufsanerkennung im Durchschnitt über 15 Monate dauert? Und wenig hilfreich in diesem Zusammenhang ist auch, dass die Fördermittel für Deutschkurse im Ausland zusammengestrichen werden, was derzeit die Goethe-Institute beklagen.