Das Jahr 2020 war in erster Linie durch die Corona-Pandemie gekennzeichnet, eine besondere Herausforderung für die Ärztinnen und Ärzte, die in Deutschland in Kliniken und Praxen arbeiten. Gleichwohl ist die Zahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,7 Prozent angestiegen.
Die Bundesärztekammer veröffentlicht kontinuierlich die aktuellen Statistiken und gibt als Gesamtzahl über 409.000 berufstätige Ärzt:innen für das Jahr 2020 an.
Wie Dr. Matthias Blum, Bundesärztekammer, aktuell im Deutschen Ärzteblatt referiert, werden unbesetzte Stellen immer häufiger von Ärztinnen und Ärzten besetzt, die aus dem Ausland kommen. »Im Jahre 2020 hatte bereits jeder achte berufstätige Arzt (14 Prozent oder rund 56.000 Personen) in Deutschland eine ausländische Staatsangehörigkeit. Im Januar 2015 lag dieser Anteil noch bei rund zehn Prozent.«
Von Interesse ist, dass ein Großteil dieser aus dem Ausland kommenden Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus arbeitet. Niederlassung setzt die abgeschlossene Facharztweiterbildung voraus und ist überdies, etwa bei der KV-Zulassung, an zahlreiche spezielle Kenntnisse des Praxismanagements geknüpft. Kliniken bieten den ausländischen Ärzt:innen umfangreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, und viele Ärzt:innen absolvieren in Deutschland ihre Facharztweiterbildung.
Basierend auf den Daten der Ärztestatistik der Bundesärztekammer verteilen sich die Herkunftsstaaten der berufstätigen Ärzt:innen mit ausländischer Staatsangehörigkeit wie folgt:
Berufstätige Ärzte mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Deutschland 2020, Schaubild des mibeg-Instituts nach Daten der BÄK
Eine wesentliche Erleichterung für die gelingende und rasche Integration der aus dem Ausland kommenden Kolleginnen und Kollegen auch während der Pandemiesituation stellen die Weiterbildungen dar, die das mibeg-Institut kontinuierlich und passgenau durchführt. Mit Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit bereiten sich Ärztinnen und Ärzte über das Seminar Qualifizierung und Praxis zielgerichtet auf die Fachsprach- und Kenntnisprüfungen in Deutschland vor und lernen das Know-how, das für den gelungenen Start in deutschen Kliniken als Assistenzärzt:in nötig ist.
Viele Chefärzt:innen und Oberärzt:innen fungieren als Dozent:innen am Institut und vermitteln das Wissen praxisnah. Ergänzt wird diese Seminarreihe durch Spezialkurse, die rasch und kompakt auf eine Fachsprachprüfung oder eine Kenntnisprüfung vorbereiten.
Die hohe Bestehensquote von über 90 Prozent beim ersten Prüfungsanlauf bestätigt den Erfolg der Absolvent:innen. Trotz der pandemischen Lage haben die Ärztekammern in Deutschland kontinuierlich Fachsprachprüfungen angeboten und Landesprüfungsämter im Verbund mit Universitätsklinika und Ärztekammern Kenntnisprüfungen organisiert. Nicht zuletzt haben auch die zuständigen Stellen weiterhin Anerkennungsinteressierte beraten und mit entsprechenden Anerkennungsbescheiden ausgestattet, sodass hier für die Kliniken in Deutschland eine fortgesetzt positive Arbeit auch in einer extremen Gesamtsituation geleistet werden konnte.
Derzeit bereiten sich in zahlreichen Kursen Ärztinnen und Ärzte im mibeg-Institut auf ihren Start in Deutschland vor.