Ausländerbehörden beklagen Personalmangel und Überlastung

Antragsteller/innen bringt es oft in Not: Zum Teil betragen die Wartezeiten bei den Ausländerbehörden mehrere Monate. Die Ursache ist offenbar ein massiver Personalmangel und die Überlastung der Mitarbeiter/innen in diesen Behörden.

Wie groß das Problem ist, zeigt eine anonyme Umfrage des SWR, die der Sender per E-Mail an mehr als 540 Ausländerbehörden in Deutschland geschickt hat. Bereits vor Eintreffen der ersten Ergebnisse zeigen automatisierte E-Mail-Antworten die Problemlage: »Wegen der Ukrainekrise und wegen eklatanten Personalmangels dauert die aktuelle Bearbeitung von Anfragen und Anträgen, welche der rechtlichen Prüfung bedürfen, zwischen drei und sechs Monaten«, heißt es etwa. Bei anderen Behörden ist von bis zu zwölf Monaten die Rede.

Aus 13 Bundesländern haben 216 Leiterinnen und Leiter von Ausländerbehörden an der Umfrage teilgenommen. Einige schreiben: »Zu wenig Personal bei zunehmendem Arbeitsaufwand», »Überlastung der Mitarbeiterschaft«, »hohe Fluktuation und schlechte Stimmung«. Aber auch drastischer: »Arbeit der Kunden teils gefährdet wegen zu langer Bearbeitung, Jobcenter sperrt Leistungen« und »viele Aufgaben bleiben liegen, daher ist ein immenser Rückstand entstanden, dieser ist kaum aufzuarbeiten«.

Der spannende journalistische Bericht ist auf tagesschau.de nachzulesen. Die Journalist/innen, die an der Recherche mitwirken, machen zu Recht in ihrem Bericht auf die Anfeindungen gegenüber den Behördenmitarbeiter/innen aufmerksam, zu denen es leider häufiger kommt. So heißt es:

66 Prozent berichten von regelmäßigen (mindestens einmal im Monat) Beleidigungen, 64 Prozent von »aggressivem Verhalten« und sogar acht Prozent von regelmäßiger »körperlicher Aggression«.