Wir brauchen eine gescheite Impfpolitik: Dazu gehören gute und leicht erreichbare Impfangebote

1. Aug.
@erik_fluegge
Ärmere Menschen sind nicht immer dümmer als ihr, sie entscheiden nur anders.

Das müssen sie auch. Denn zum Beispiel heißt ihre erste Frage nicht, wie viel Kalorien haben Fritten, sondern: Was kosten die? 2/9

Die Kostenfrage erhöht massiv den Lebensaufwand. Man muss Angebote durchsehen, in mehrere Supermärkte fahren und viel in der Familie diskutieren, wer was haben darf – sehr viel. 3/9

Noch dazu muss man den Gewinn durch ein Angebot mit Wegkosten verrechnen. »Da verfahren wir 1,50€ Sprit!« bzw. brauchen Bustickets.
Ja, das wird ernsthaft genau so besprochen! 4/9

Armut verbraucht Zeit und Energie und bringt häufig weitere Probleme mit sich: zum Beispiel unpraktische Arbeitszeiten, Gesundheitsprobleme etc. 5/9

Deshalb ist alles, was mehrere Probleme in einem Moment auf einmal löst, eine bestmögliche Option. 6/9

Man will sich impfen lassen, muss aber auch eigentlich mit hohem Zeitaufwand günstig einkaufen und zum Impfen muss man Bustickets kaufen. So geht die Kalkulation nicht auf. Die #Bratwurst-Idee ändert das. 7/9

Hier heißt die Rechnung: Bratwurst = gespartes Mittagessen + was Besonders für die Kinder + endlich auch geimpft = Hingehen.
Würde auch mit Fritten und kostenfreier Hüpfburg funktionieren. Muss nicht Wurst sein. 8/9

Bitte seid nicht so schnell mit einem Urteil über Menschen bei der Hand, die ihr nicht versteht.
Liebe Grüße von einem aus einer Familie, die phasenweise jeden Euro 3x umdrehen musste. 9/9

Tweets von Erik Flügge
@erik_fluegge

Während die Gesundheitspolitik über die Unabhängigkeit der Ständigen Impfkommission STIKO streitet und die Impfung von Kindern und Jugendlichen forciert, benötigt die besonders wichtige Erhöhung der Impfquote bei der großen Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen gut erreichbare Impfangebote. Beeindruckend in diesem Zusammenhang sind die Tweets von Erik Flügge.

»Wir müssen aufhören die Menschen planwirtschaftlich zum Impfstoff zu bringen, sondern wir müssen den Impfstoff zu den Menschen bringen«, betont auch der Arzt und Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen. Es geht um gut erreichbare Angebote und die konsequente Fortsetzung der Impfkampagne. In einer solchen Diskussion sollte die STIKO nicht in ihrer Unabhängigkeit beschädigt und Wissenschaftsfeindlichkeit und Irrationalität nicht Tür und Tor geöffnet werden.