Unter Berufung auf aktuelle Daten verschiedener Arbeitsmarktforschungsinstitute berichtet tagesschau.de über die gravierenden Veränderungen, die auf den deutschen Arbeitsmarkt zukommen.
Der akute Fachkräftemangel, der derzeit schon Bereiche wie die Pflege oder das Handwerk betrifft, werde sich in den nächsten 15 Jahren weiter verschärfen. Die Wirtschaft blicke mit Sorge auf den Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge in den Fünzigern und Sechzigern, die zu den sogenannten Babyboomern zählen.
Jetzt hat das Statistische Bundesamt neue Zahlen dazu vorgelegt. In den kommenden 15 Jahren werden 12,9 Millionen Erwerbstätige das Renteneintrittsalter überschritten haben. Das sind rund 30 Prozent der derzeit dem Arbeitsmarkt zu Verfügung stehenden Personen, bezogen auf das Jahr 2021.
Die Bundesregierung setzt beim Fachkräftemangel auch auf mehr Zuwanderung und plant dazu eine Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG). Ziel ist, den Fachkräftezuzug aus dem Ausland zu erleichtern. Schätzungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) zufolge braucht es jedes Jahr einen Zuzug von rund 400.000 Arbeitskräften in Deutschland, um die Lücken am Arbeitsmarkt wegen der alternden Bevölkerung zu decken.
Auch in den Berufen, die aktuell noch mehr Arbeitslose als offene Stellen aufweisen, könnte sich eine hohe Personalnachfrage entwickeln. Dazu zählen laut Kompetenzzentrum für Fachkräftesicherung (KOFA) beispielsweise Fachkräfte in der Physiotherapie.