Zentrale Servicestellung Berufsanerkennung ZSBA startet

Aus dem Ausland kommende Fachkräfte sollen künftig vor ihrer Einreise nach Deutschland eine gute und professionelle Beratung und eine Begleitung durch Verfahren der beruflichen Anerkennung und Integration in Anspruch nehmen können. Die Aufgabe wird zentral für Deutschland durch die Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung geleistet. Die ZSBA wird in Bonn angesiedelt, dort führt die Bundesagentur für Arbeit bereits die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung ZAV.

Die ZSBA beginnt am 1. Februar 2020 mit ihrer Arbeit und wird in einer ersten Phase von vier Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, Foto: Laurence Chaperon

Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, Foto: Laurence Chaperon

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek erklärt: »Die deutsche Wirtschaft braucht qualifizierte Fachkräfte, auch aus dem Ausland. Für Zugewanderte ist die Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt. Mit dem Anerkennungsgesetz haben wir dafür die Verfahren etabliert. Durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz werden die Möglichkeiten, als Fachkraft in Deutschland zu arbeiten, nochmal erweitert. Das Gesetz soll im März 2020 in Kraft treten. Darauf bereiten wir uns bereits jetzt vor und schaffen mit der Zentralen Servicestelle Berufsanerkennung ein wichtiges Beratungs- und Serviceangebot. Sie richtet sich als zentrale Anlaufstelle gezielt an Fachkräfte im Ausland und begleitet diese von der beruflichen Anerkennung bis zur Einreise nach Deutschland. Zugleich soll die Servicestelle die zuständigen Anerkennungsstellen von der aufwändigen Beratung ins Ausland entlasten und zur Beschleunigung der Verfahren beitragen. Mit der Bundesagentur für Arbeit haben wir für dieses neue Serviceangebot einen kompetenten und erfahrenen Partner gefunden.«

Die neue Spezialabteilung der Bundesagentur für Arbeit wird mit knapp vier Millionen Euro gefördert. Zunächst sollen zwanzig Expertinnen und Experten für Fragen der ausländischen Fachkräfte zur Verfügung stehen. Die Bundesagentur für Arbeit unternimmt damit einen weiteren Schritt,  Anerkennungsberatung als kontinuierliches Angebot zur Verfügung zu stellen.

Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit; © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit; © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit, betont: »Kernaufgabe der Bundesagentur für Arbeit war und ist, die Menschen, die hier leben, bestmöglich bei der Suche nach Arbeit und Ausbildung zu unterstützen und für Arbeitgeber passende Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist der Wirtschaftsstandort aber auch auf qualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten angewiesen. Deshalb übernimmt die Bundesagentur für Arbeit gern die Aufgabe, interessierte Fachkräfte aus Drittstaaten bei ihrem beruflichen Anerkennungsverfahren zu unterstützen und damit die neuen Chancen, die das Gesetz bietet, auch wirklich zu nutzen.«

Neben den Anerkennungsberatungen durch die zahlreichen Agenturen im Bundesgebiet bieten vermehrt Arbeitsagenturen und Jobcenter diese Beratungen an.

Die Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung ZSBA setzt sich zunächst drei Ziele:

  • Anerkennungssuchenden, die sich im Ausland befinden, einen bundesweit zentralen Ansprechpartner anzubieten,
  • zuständige Stellen von der kommunikationsintensiven Beratung der Antragstellenden zu entlasten,
  • das Anerkennungsverfahren transparenter und für den einzelnen Antragstellenden effizienter zu gestalten.

Damit besteht zugleich für viele ausländische Fachkräfte die Chance, nicht unnötig Zeit oder auch Geld zu verlieren durch nicht seriös arbeitende Vermittlungsagenten (wir berichteten).