Anerkennung: Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit

Programm #Specialized! vermittelt seit 2017 bis heute 122 Ärztinnen und Ärzte

Es ist dann doch eine erstaunlich geringe Zahl: Das Programm #Specialized! der Bundesagentur für Arbeit zur Gewinnung von Ärztinnen und Ärzten hat in den aktuell vorgelegten Zahlen zum Projekt seit Programmbeginn 122 Ärztinnen und Ärzte nach Deutschland vermittelt, die hier ihre Arbeit auch aufgenommen haben. Weitere 48 befinden sich in der Vorbereitung und »etwa 115 Kandidatinnen und Kandidaten stehen zur Vermittlung bereit«, so die ZAV.

Umgesetzt wird das Programm durch die zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit, unterstützt durch das »Netzwerk Integration durch Qualifizierung (IQ)«. Gründe, warum trotz der bundesweiten Aufstellung des Programms nur so wenige Ärztinnen und Ärzte seit 2017 eingeworben werden konnten, finden sich in der Veröffentlichung nicht.

Dabei gibt es viel Unterstützung für das Programm #Specialized!. In NRW beispielsweise wurde für das Gebiet Westfalen in dieser Runde geworben: KGNW, ÄKWL, Regionalagentur, BA und BAMF unterstützen, wie schon Jahre zuvor in speziellen Arbeitskreisen beim MAGS, die Programme, die auch unter dem IQ Netzwerk gelabelt wurden.

De facto sind Tausende von Ärztinnen und Ärzte seit 2017 insbesondere auch aus Drittstaaten nach Deutschland gekommen, haben an Qualifizierungen teilgenommen und arbeiten erfolgreich im deutschen Gesundheitswesen mit. Für die Jahre 2020 / 2021 hatte möglicherweise die Corona-Pandemie Einfluss auf die allgemeinen Anwerbeprogramme.

Über das Programm IQuaMed sind im Zeitraum von 2015 bis 2023 allein 2.488 Ärztinnen und Ärzte durch das mibeg-Institut in hoch spezialisierten Weiterbildungen auf die Approbation in Deutschland vorbereitet bzw. in Bezug auf ihre Anerkennung beruflich beraten worden.

Karl-Josef Laumann: Modellprojekt Familienlotsinnen ist ein großer Erfolg

Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen; © Land NRW / Martin Götz

Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen; © Land NRW / Martin Götz

In die Regelförderung wird ein Modellprojekt überführt, das im Herbst 2018 gestartet wurde. Zwei Familienlotsinnen unterstützten in Duisburg und Gelsenkirchen zwei Jahre lang die Integration von geflüchteten Frauen mit kleinen Kindern. »Die Familienlotsinnen haben einen wertvollen Beitrag zur Integration der Frauen und damit der ganzen Familie in die Gesellschaft geleistet. Aus meiner Sicht ist das ein Ansatz, der die Integration geflüchteter Frauen oder anderer schwer erreichbarer Zielgruppen auch in anderen Kommunen gut unterstützen kann«, so der Arbeits-, Gesundheits- und Sozialminister des Landes NRW, Karl-Josef Laumann.

Der Minister betont, dass die Integration geflüchteter Menschen in Ausbildung und Arbeit immer besser gelinge, dass es aber nach wie vor eine Aufgabe sei, geflüchtete Frauen mit kleinen Kindern für den Arbeitsmarkt zu gewinnen.

Das Modellprojekt Familienlotsinnen im Ruhrgebiet wurde von der RAG-Stiftung gefördert und in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Duisburg und dem Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen realisiert. Nun wird es im Rahmen der SGB-II-Regelförderung der Jobcenter dauerhaft angeboten.

Weitere Integrationsprojekte sind bereits erfolgreich in die Regelförderung überführt. Hierzu zählen insbesondere Anerkennungsqualifizierungen, die in der Startphase durch das Förderprogramm Integration durch Qualifizierung IQ (IQ Netzwerk) gefördert wurden und nun in Zusammenarbeit mit Arbeitsagenturen und Jobcentern über Bildungsgutscheine realisiert werden.

Überraschungsbesuch im mibeg-Institut Medizin

Überraschungsbesuch bei der IQuaMed-Projektleiterin Dr. med. Karin Gömann

Überraschungsbesuch bei der IQuaMed-Projektleiterin Dr. med. Karin Gömann

Ein spontaner Besuch einer Absolventin im mibeg-Institut Medizin bei Seminarleiterin Carina Schmidt erfreute auch die Dozentin und die Teilnehmer eines der laufenden Seminare, mit denen sich Ärztinnen und Ärzte auf die Fachsprach- und Kenntnisprüfung vorbereiten. Nasima Asgari-Rad hat ein Seminar der Reihe »Qualifizierung für Klinik und Praxis« erfolgreich absolviert und im Februar letzten Jahres abgeschlossen. Vor Seminarbeginn war sie nur drei Wochen in Deutschland. Sie hatte bereits in ihrem Herkunftsland Iran sehr gut Deutsch gelernt. Mit dem Seminar Qualifizierung für Klinik und Praxis bereitete sie sich gezielt auf die anstehenden Prüfungen vor, die sie vor Erteilung der Approbation bestehen musste.

Direkt nach Seminarabschluss, bereits im April 2018, legte sie ihre Fachsprachprüfung vor der Ärztekammer Nordrhein erfolgreich ab und arbeitete anschließend als Ärztin mit Berufserlaubnis nach § 10 der Bundesärzteordnung (BÄO). Nun stand die Kenntnisprüfung an der Universität Münster an, die sie im Januar 2019 ebenfalls mit Bravour gemeistert hat. Weiterlesen

2. Projektdialog »Geflüchtete in Pflege- und Gesundheitsberufen« am 5. September 2018 in Wuppertal

Die Koordinierungsstelle für Pflege- und Gesundheitsberufe NRW, Welcome@Healthcare, lädt herzlich zum 2. Projektdialog am 5. September nach Wuppertal ein. Karin Rüttger von der Johanniter-Akademie Bottrop und Alexander Gabriel vom Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe stellen ihre Projekte vor. Das Fokusthema »Qualifizierungsmaßnahmen für geflüchtete Menschen« referiert Stephanie Schmidt, Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit, Düsseldorf.

Interessenten wenden sich bitte an

Welcome@Healthcare
Koordinierungsstelle für Geflüchtete in Pflege- und Gesundheitsfachberufe NRW
Paritätische Akademie LV NRW e. V.
Loher Str. 7, 42283 Wuppertal
Tel. 0202-28 22 223
E-Mail welcome@healthcare-nrw.de
www.healthcare-nrw.de