Anerkennung: Ärztekammer Nordrhein

Modellprojekt EI-AP-K: Uniklinik Essen stellt Abschlussbericht des Projektes vor

Abschlussbericht EI-AP-K Universitätsklinikum EssenDie Universitätsmedizin Essen stellt aktuell einen umfassenden Abschlussbericht des Modellprojektes vor, das zur empathischen, interkulturellen Arzt-Patienten-Kommunikation (EI-AP-K) entwickelt worden ist.

Ausgangspunkt für das Modellprojekt war, dass Nordrhein-Westfalen das Bundesland mit der höchsten Zuwanderungsrate ist und dass sich von daher viele Fragen zu einer gelingenden Kommunikation von Menschen aus verschiedenen Kulturräumen stellen. Einen zentralen Bereich dabei nehmen die Fragen zur medizinischen Versorgung ein.

Über 10.000 der nach Deutschland zugewanderten Ärztinnen und Ärzte sind in Krankenhäusern des Landes NRW tätig. Ihr Anteil liegt dabei in den verschiedenen Krankenhäusern zwischen 10 und 90 % des in der Patientenversorgung tätigen Personals. Die Versorgungsaufgaben, die sich diesen Mediziner:innen stellen, beziehen sich nicht nur auf Deutsch sprechende Patient:innen, sondern auch auf Patient:innen, die möglicherweise aus einem anderen Sprachkontext kommen, darunter auch aus einem Sprachkontext, der nichts mit dem Herkunftsland des Arztes zu tun hat. Dabei können zwischen Ärzt:innen und Patient:innen, aber auch innerhalb der ärztlichen Kommunikation Missverständnisse entstehen, selbst wenn alle im medizinischen Kontext sich auf die gemeinsame Basis der Verständigung in der deutschen Sprache einigen. Weiterlesen

Ärztekammerchef Rudolf Henke appelliert an alle, sich an die Infektionsschutzmaßnahmen zu halten

Der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, sagte am Donnerstag, 22. Oktober 2020 in Düsseldorf: »Deutschland ist auch deswegen bisher so gut durch die Coronakrise gekommen, weil sich die überwältigende Mehrheit der Menschen in unserem Land an die Empfehlungen der zuständigen Institutionen, insbesondere des Robert Koch-Instituts, hält. Für die Wirksamkeit der fünf wichtigsten Regeln gibt es überzeugende Belege: Abstand halten, Hygieneregeln beachten, in jedem Gedränge Alltagsmasken tragen, regelmäßig lüften und die Corona-Warn-App nutzen. Wer sich daran hält, schützt sich selbst und andere, vor allem Menschen, die aufgrund von Alter und Vorerkrankung besonders gefährdet sind. Ich danke allen Ärztinnen und Ärzten, die tagtäglich für die Akzeptanz dieser Maßnahmen werben«.

Gegenüber dem WDR betonte Rudolf Henke: »Maskenauflagen haben eine evidenzbasierte Grundlage, egal, was manche in Talkshows behaupten

Ärztinnen in Führungspositionen!

Dr. med. Anja Mitrenga-Theusinger, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des mibeg-Instituts Medizin. Foto: Udo Geisler

Dr. med. Anja Mitrenga-Theusinger, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des mibeg-Instituts Medizin. Foto: Udo Geisler

Eine aktuelle Interviewreihe des Marburger Bundes greift ein für die Krankenhauslandschaft bedeutsames Thema auf: Medizinerinnen in Führungspositionen. Aktuell ist Dr. med. Anja Mitrenga-Theusinger interviewt worden, leitende Oberärztin Anästhesie und operative Intensivmedizin am Klinikum Leverkusen und Mitglied des Vorstandes der Ärztekammer Nordrhein und des Marburger Bundes Landesverband Nordrhein-Westfalen / Rheinland Pfalz. Dr. Anja Mitrenga-Theusinger ist zudem Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Programms IQuaMed.

Die erfahrene Ärztin und berufspolitisch engagierte Streiterin für die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen forciert gezielt Teilzeitmodelle. »Ich trage seit vielen Jahren in meiner Abteilung Personalverantwortung und habe bereits vor acht Jahren erkannt, dass wir bezüglich Teilzeitmodelle viel flexibler denken und mehr möglich machen müssen.«

Das vollständige Interview ist in der Marburger Bund Zeitung 13 / 2020 erschienen.

Neue Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Nordrhein in Kraft getreten

Ärztinnen und Ärzte, die sich in Deutschland spezialisieren zum Facharzt bzw. zur Fachärztin, folgen bei dem Erwerb der Gebietsbezeichnung genau definierten Weiterbildungsrichtlinien und einer Weiterbildungsordnung. Für die Ärztekammer Nordrhein ist die neue Weiterbildungsordnung am 1. Juli 2020 in Kraft getreten.

Die Weiterbildungsordnung legt fest, welche Gebietsbezeichnungen und welche Facharzt- und Schwerpunktkompetenzen erworben werden können. Ein Beispiel für die Gebietsbezeichnung ist die Innere Medizin mit dem Facharzttitel »Innere Medizin und Kardiologie«.

Die Weiterbildungsordnung legt auch fest, welche Zusatz-Weiterbildungen erworben werden können. Ein Beispiel für eine ärztliche Zusatzbezeichnung ist die Medizinische Informatik.

Ein klares Plädoyer für eine wissenschaftliche Medizin legt die nordrheinische Ärzteschaft, darin anderen Kammern im Bundesgebiet folgend, mit der Streichung der Homöopathie als Zusatzbezeichnung ab. Zwischen der Abrechenbarkeit von Gebühren und der Wissenschaftsredlichkeit als Anspruch gibt es immer wieder kontroverse Diskussionen in der Medizin. Neben der klaren medizinischen Wissenschaftsfundierung der Weiterbildungsordnung und der Weiterbildungsrichtlinien insgesamt bleiben bei zwei Zusatz-Weiterbildungen zukünftig noch Fragen zu klären. Hierzu gehört sicherlich aus Sicht der Evidenzbasierten Medizin auch die Pflaumenblütenhämmerchen-Therapie.

Eine Weiterbildungsordnung wird von der jeweiligen Landesärztekammer erlassen. Die Regelungen können in den einzelnen Kammergebieten voneinander abweichen, orientieren sich aber generell an der Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer.

Wie aus dem Ausland kommende Ärztinnen und Ärzte ihre Gebietsbezeichnung erwerben können, zeigen wir in unserem Artikel »Anerkennung eines im Ausland erworbenen Facharzttitels« auf.

Karl-Josef Laumann, Hans-Albert Gehle und Rudolf Henke stellen das neue Freiwilligenregister des Landes NRW vor

Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen

Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Quelle: MAGS

Ab sofort ist ein neues Internetportal freigeschaltet: das Freiwilligenregister des Landes NRW. Es richtet sich an Fachkräfte aus allen Gesundheitsberufen, also an Ärztinnen und Ärzte, an Pflegefachkräfte, Medizinische Fachangestellte und Angehörige weiterer Gesundheitsfachberufe. Sie können sich alle auf freiwilliger Basis registrieren lassen, um die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu unterstützen.

Das Register wird getragen durch die Ärztekammern in Nordrhein-Westfalen, die Ärztekammer Nordrhein und die Ärztekammer Westfalen-Lippe. Bei einer Verschärfung der epidemischen Lage sollen so die Einrichtungen des Gesundheitswesens personelle Unterstützung erhalten.

Dr. med. Hans-Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, sagt: »Wir brauchen dann viele helfende Hände, die Hände von Krankenschwestern, Pflegekräften oder Medizinischen Fachangestellten im Team mit uns Ärzten.« Hilfsbereitschaft komme durch das Freiwilligenregister genau da an, wo sie gebraucht werde.

Ähnlich positiv äußert sich auch der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, über das neue Freiwilligenregister: »Lokale Ausbrüche wie in Coesfeld oder Rheda-Wiedenbrück zeigen, dass wir auch in den kommenden Monaten immer wieder in Lagen geraten können, in denen die Strukturen vor Ort von jetzt auf gleich Unterstützung von freiwilligen medizinischen und pflegerischen Fachkräften benötigen.«

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann begrüßt das neue Internetangebot, damit das Land NRW für zukünftige Herausforderungen gut aufgestellt sei, und betonte, dass es wichtig sei, »die bestehenden Strukturen zu stärken und zusätzliche Versorgungsstrukturen zu schaffen. Ich appelliere daher an alle, die sich vorstellen können, im Fall der Fälle den Krisenstäben vor Ort zu helfen, sich zu registrieren.«

Das Internetportal wird durch die Ärztekammern gepflegt, und passgenau sollen Hilfsangebote und nachfragende Institutionen miteinander vermittelt werden.

Es ist vergleichbar dem ehrenamtlichen Hilfsangebot des mibeg-Instituts Medizin aufgebaut, das bei der sogenannten ersten Welle der Corona-Pandemie sehr schnell das Portal »Wir unterstützen gern« eingerichtet hatte, mit dem rund einhundert Fachkräfte aus Medizin und Pflege in ganz NRW vermittelt werden konnten. Wir freuen uns, dass die Ärztekammern nun im Verbund mit dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium eine dauerhafte Struktur mit der Einrichtung dieses Freiwilligenregisters schaffen.