Anerkennung: Qualität

Bundesgesundheitsministerium führt wieder Pflegepersonaluntergrenzen ein

Zunächst für die besonderen Erfordernisse bei der Versorgung besonders vulnerabler Patienten will das Bundesgesundheitsministerium mit Wirkung zum 1. August 2020 erneut Pflegepersonaluntergrenzen einführen.

Diese Untergrenzen beziehen sich zunächst auf den Personaleinsatz in der Intensivmedizin und der Geriatrie. Jürgen Malzahn begrüßte für den AOK-Bundesverband ausdrücklich die Wiedereinsetzung, um Qualitätsstandards für den Patienten- und Arbeitnehmerschutz einzuhalten. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft äußerte sich erwartbar kritisch, aber es ist davon auszugehen, dass das BMG seinen entsprechenden Entwurf zur Änderung der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung erfolgreich umsetzen wird.

Dass Pflegepersonaluntergrenzen nur ein Baustein unter mehreren sein können, um eine höhere Qualität in die Pflege zu sichern, machte Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, bereits bei der ursprünglichen Einbringung der Personaluntergrenzen vor der Corona-Pandemie deutlich, wir berichteten.

»Homeoffice ist ausgeschlossen«: Arbeitsagenturen fordern hochwertigen Unterricht

Uns erreichen zahlreiche Anfragen, ob unsere Seminare tatsächlich im Institut oder in Kliniken stattfinden, ob man mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusammen in einem Seminarraum lernt und ob die Dozentinnen und Dozenten für jedes einzelne Fachgebiet tatsächlich den Unterricht vor Ort halten. Ja, selbstverständlich!

Die Interessenten berichten uns, teilweise sehr erzürnt und erbost, dass sie negative Erfahrungen gemacht hätten bei Bildungsanbietern, die ihnen »Präsenzunterricht« versprochen hätten, aber de facto rein virtuellen Unterricht, also E-Learning, Blended Learning, Homeoffice etc. durchführen würden. Und dies bis zu zehn Stunden pro Tag über viele Seminarmonate, finanziert über öffentliche Förderung.

Ganz grundsätzlich gilt: EDV-unterstützte Seminararbeit ist sinnvoll und hilfreich, es gibt hervorragende digitale Kommunikationsformen, E-Learning, videounterstütztes Lernen und Webinare. Um eine gute virtuelle Lernform anzubieten, ist ein entsprechender Aufwand notwendig, damit etwa für anderthalb Stunden eine gute Lehr-/Lernsituation geschaffen wird. Allein über YouTube sind zahlreiche gute Beispiele verfügbar.

Offenbar, das zeigt uns die Kritik, geht es hier nicht um solche aufwendigen und guten Lernformen, sondern es geht vielmehr darum, dass der Teilnehmer acht oder zehn Stunden am Tag von zu Hause oder in einem EDV-Raum beim Bildungsanbieter einem virtuell zugeschalteten Dozenten zuhören soll, der in eine Webkamera spricht und dass er über diese Lernform vorher nicht genügend aufgeklärt worden ist. Weiterlesen

Zertifizierte Qualität: mibeg-Institut erneut »ohne Beanstandung« auditiert

Christian Kühlwein, Qualitätsmanagementbeauftragter der mibeg-Institute, und Kolleginnen und Kollegen bei der Vorbereitung des Trägeraudits

Christian Kühlwein, Qualitätsmanagementbeauftragter der mibeg-Institute, und einige Teamkolleginnen und -kollegen (Elke Hogräve, Karen Heidemann, Martin Füg, Carina Schmidt, Günter Mang-Baltruweit und Dr. Luisa Heinrichs) bei der Vorbereitung des Trägeraudits

Die mibeg-Institute führen ein Qualitätsmanagementsystem, und das ganze Team der mibeg-Institute ist stets bemüht, qualitativ hochwertige Weiterbildungsangebote zu entwickeln und zu realisieren und kontinuierlich die Bildungsprozesse weiterzuentwickeln.

Regelmäßig werden externe Audits durchgeführt, so durch die Bundesagentur für Arbeit, durch die Fachkundige Stelle nach AZAV, durch die speziellen Prüfdienste der Bundesagentur für Arbeit sowie des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und des Bundesverwaltungsamts im Kontext des Europäischen Sozialfonds ESF. Zusätzlich erfolgt eine monatliche Auditierung durch die Agentur für Arbeit Köln.

Zudem sind die mibeg-Institute Mitglied der Qualitätsgemeinschaft Berufliche Bildung Region Köln und der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung (GQMG).

Wir freuen uns sehr darüber, dass diese Audits uns erneut ein Qualitätsmanagement »ohne Beanstandung« bescheinigt haben und fühlen uns durch das Ergebnis ermutigt, unsere Bildungsprojekte fortzusetzen.

Marburger Bund NRW / RLP fordert: »Kein Schnellschuss – sondern echte Integration ausländischer Ärzte«

Pressemitteilung Marburger Bund NRW / RLP: »Kein Schnellschuss – sondern echte Integration ausländischer Ärzte«Mit einer aktuell vorgelegten Pressemitteilung kritisieren die Vorsitzenden des Marburger Bundes Nordrhein-Westfalen / Rheinland-Pfalz, Dr. med. Hans-Albert Gehle und Michael Krakau, aktuelle Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn:

Kein Schnellschuss – sondern echte Integration ausländischer Ärzte: Sorgfältige Fachsprachenprüfungen garantieren hohe Qualitätsstandards für Ärzte

Köln. Die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn, mittels beschleunigter Verfahren mehr ausländische Pflegekräfte und Ärzte für das deutsche Gesundheitswesen zu gewinnen, gleicht nach Überzeugung des Marburger Bundes NRW/RLP einem sehr späten Eingeständnis des politischen Scheiterns.

»Es ist wirklich ein Trauerspiel, dass in einem der wohlhabendsten Länder der Erde nach über eineinhalb Jahrzehnten des Ärztemangels an den deutschen Universitäten keine annähernd ausreichende Zahl an Absolventen des Fachs Humanmedizin ausgebildet werden, obwohl jedes Jahr tausende Studierwillige ab-gewiesen werden«, kritisieren Dr. med. Hans-Albert Gehle und Michael Krakau, die beiden Vorsitzenden des Marburger Bundes NRW/RLP.
»Die Zahl der Medizin-Studienplätze hierzulande hätte bereits vor über einem Jahrzehnt um mindestens zehn Prozent erhöht werden müssen«, erinnern Gehle und Krakau an Forderungen des Marburger Bundes NRW/RLP.

Die jetzt vom Minister Spahn vorgeschlagene Notlösung, Abschlüsse für Pflegekräfte und Ärzte aus dem Ausland beschleunigt anzuerkennen, berge immense Risiken für die gewohnte Qualität der Patientenversorgung, warnen Hans-Albert Gehle und Michael Krakau. Nicht Schnelligkeit sei entscheidend, sondern vielmehr die Einhaltung der hierzulande üblichen hohen Qualifikationsstandards für Ärzte. Ethisch höchst fragwürdig sei zudem, Ärztinnen und Ärzte aus den Ländern abzuwerben, in denen die medizinische Versorgung der Bevölkerung zumeist weit schlechter als hierzulande ist und dadurch noch weiter geschwächt werde.
»Ohne jede Frage fehlen uns hierzulande Zehntausende Pflegekräfte sowie Ärztinnen und Ärzte. Das ist seit vielen Jahren allen Politikern gut bekannt. Wir weisen immer wieder darauf hin. Ebenso klar ist, dass in den nächsten Jahren der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten in Krankenhäusern und in Praxen noch deutlich stärker ansteigen wird als bisher, denn viele Tausend Ärzte stehen vor ihrem Ruhestand«, betonen Gehle und Krakau. »Zugleich wird der personelle Bedarf an Ärzten in Folge einer älter und damit multimorbider werdenden Bevölkerung ansteigen. All diese Fakten sind den verantwortlichen Politikern seit vielen Jahren bekannt. Gehandelt wurde bisher weder ausreichend noch zeitnah.«

Nicht die von Jens Spahn geäußerte zögerliche Anerkennung von Ärzte aus dem Ausland sei das Problem. Viele ausländische Kollegen seien mittlerweile nämlich gut integriert und unverzichtbar. Aber: »Derzeit bestehen nur gut die Hälfte aller Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland die fachsprachlichen Prüfungen bei den zuständigen Landesärztekammern. Nur solche gründlichen Sprachprüfungen gewährleisten unseren Patienten, dass sie mit ihren behandelnden Ärzten eine adäquate Kommunikation führen können«, betonen Gehle und Krakau.

»Die fachsprachlichen Prüfungen müssen bleiben, sonst können Patienten ärztliche Diagnosen und Therapien gar nicht verstehen.« Auch die bereits aus dem Ausland integrierten Kolleginnen und Kollegen bestätigen dies. „Von den zugewanderten Ärzten und Pflegekräften werden nicht die von Jens Spahn kritisierten zögerlichen Verfahren zur Anerkennung ausländischer Ärzte beklagt, sondern vielmehr die ihnen fehlende Unterstützung bei ihrer Eingliederung – zum Beispiel beim Erwerb von Sprach- und Systemkenntnissen«, unterstreichen Gehle und Krakau weiter.

Dass Bundesgesundheitsminister Spahn die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte mittels Tarifverträgen verbessern will, begrüßen Hans-Albert Gehle und Michael Krakau ausdrücklich und verweisen zudem erneut darauf, dass die Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitswesen endlich nach dem Tarifvertrag für Ärzte (TV-Ärzte) des Marburger Bundes bezahlt werden müssen. »Solange dies aber nicht der Fall ist, bleiben Tausende Arztstellen im ÖGD nicht besetzbar, da die Verdienste für Ärzte in Krankenhäusern dank des dort geltenden TV-Ärzte massiv höher ausfallen.«